Verletzungsprävention

Wie in jeder Sportart gehören auch die Verletzungen (leider) zum Trainingsalltag dazu.
Jedoch gibt es 5 einfache Wege um das Verletzungsrisiko aktiv und ohne größeren Aufwand zu minimieren.

 

1. Aufwärmen, Dehnen und Fallschule

Auch wenn das Aufwärmen gerne vernachlässigt wird, da es ja eine Menge an interessanterem Stoff in einer Jiu Jitsu Einheit gibt, sollte es doch immer und ausreichend jedem Training vorangehen!

Beim Jiu Jitsu werden die Gelenke, Sehnen und Muskeln Belastungen ausgesetzt, die nicht gerade zu den alltäglichen Belastungen gehören. Gerade zu Beginn ist der Körper oft mit den ungewöhnlichen Belastungen überfordert und äußert dies durch schmerzende Rippen, Fingergelenke oder ähnlichen Symptomen.
Den eigenen Körper auf diese Belastungen gut vorzubereiten gehört zu den Pflichten eines jeden Trainierenden und sollte um sich nicht selbst um den Spaß am Jiu Jitsu zu bringen bedingungslos beachtet werden.

Zu jedem Aufwärmen sollte gerade zu Beginn auch die notwendige Fallschule auf sinnvolle Art und Weise integriert werden

Es sind gut investierte 15 Minuten die einem den im besten Fall lebenslangen Spaß am Jiu Jitsu sehr erleichtern können!

 

2. Krafttraining und Drilling

Ergänzendes Jiu Jitsu spezifisches Krafttraining hilft dem Körper die Bereiche zu stärken die beim Training hohen Belastungen ausgesetzt werden.

Ein guter Trainier wird hier eine Fülle von Übungen und Trainingsplänen zur Verfügung stellen können.
So kann also durch einen Besuch im Fitnessstudio oder im Heimstudio dem Körper und somit auch seinem Jiu Jitsu bei der Entwicklung geholfen werden.
Gerade wenn man sitzenden Tätigkeiten im Beruf ausführt, sind viele muskuläre Bereiche des Körpers leider völlig unterentwickelt.
Diese zu stärken vermindert nicht nur das Verletzungsrisiko sondern fördert auch ein dynamischeres und sicheres Jiu Jitsu.

Durch spezifische Drills während den Jiu Jitsu Einheiten werden zudem die notwendigen motorischen Abläufe geschult, so dass der Körper nicht nur muskulär sondern auf vom Geiste her trainiert wird und dadurch die dynamischen Belastungen im Training effizienter verarbeiten kann.

 

3. Gute Technik

Die beste Prävention von Verletzungen ist meines Erachtens ein umfassendes Wissen der Basis Prinzipien und Techniken im Jiu Jitsu.

Wenn die jeweiligen Situationen durch den Trainierenden eingeschätzt werden können und der Körper durch strukturiertes Training auf die Belastungen vorbereitet ist, können selbst kritische Situation oft durch die eigene Reaktion entschärft werden.

 

4. Vorausschauend Handeln

Wenn einem im Techniktraining oder im Sparring eine Situation unübersichtlich erscheint oder die angewendete Technik gänzlich unbekannt ist, sollte man im Sinne der Verletzungsprophylaxe lieber kurz innehalten bzw. tapen und nachfragen.
Der Körper gibt einem in manchen Bewegungsrichtungen nur wenig Spiel um gewisse Dinge auszuprobieren. Zudem fehlt bei manchen Techniken auch der warnende Schmerzindikator (z.B. bei Heelhoks) der einen vorsichtig werden lässt.
Hier gilt das Motto „train hard, but smart“ oder auch „tap today and train tomorrow“.
Das Training macht nun einmal einfach mehr Spaß wenn man an ihm teilnimmt und nicht vom Mattenrand aufgrund einer Verletzung zuschauen muss.

 

5. Extravagante Techniken und Bewegungen

Ein hohes Verletzungspotenzial tragen zudem unerwartete und mit vollem Einsatz ausgeführte Bewegungen und Techniken mit sich, die der Trainingspartner nicht kennt oder nicht erwartet.
Oft werden die hierdurch erlittenen Verletzungen mit den Beteuerungen des Verursachers begleitet, dass dieses ja keine Absicht war und er nur etwas ausprobieren wollte.
Daher kann ich nur empfehlen neue Bewegungsabläufe und Techniken mit einem erfahrenen Partner und unter Absprache zu üben, bis einem selbst das Verständnis für das Verletzungspotenzial der Techniken oder Bewegungen klar ist und man diese kontrolliert und technisch sauber ausführen kann.
Wenn man dann zum ersten Mal das neu erlernte an einem ahnungslosen Trainingspartner probiert, muss man auf unerwartete Reaktion vorbereitet sein und zu jedem Zeitpunkt die Technik abbrechen können!!